Westafrikareise 29.11. bis 21.12.2013
(Burkina Faso, Togo, Benin)

(Walter,Christian)


Nach mehreren Jahren Afrikaabstinenz hat sich im Sommer 2013 die Möglichkeit ergeben, von Freunden in Burkina Faso ein Auto auszuborgen. Die Gelegenheit haben wir beim Schopf gepackt, den Flug gebucht und zu Planen begonnen.

Burkina Faso, Togo, Benin


Startpunkt der Reise : Kongoussi (nördl.v.Ouagadougou)


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Am 29.11. hoben wir in Graz bei -5°C ab, um 10 Stunden später in Ouagadougou bei 38°C zu landen. Das musste erst einmal verkraftet werden.
Am nächsten Tag holten wir das Auto, einen Toyota LandCruiser HJ60 in Kongoussi ab. Da der Wagen zwei Jahre nicht benutzt wurde, war einiges an Servicearbeiten zu erledigen. Nach 2 Tagen starteten wir nach Süden und besuchten den Nazenga Park an der Grenze zu Ghana. Dort waren Elefanten, Antilopen, Krokodile, Affen usw zu sehen, übernachtet wurde im Camp im Park.

Nazenga Park


Nazenga Park

Tiebele

Über Tiebele, bekannt wegen der bemalten Häuser, gelangten wir an die togolesische Grenze. Diese überquert, erwartete uns ein wahrer Kulturschock. Ist schon Burkina Faso ein armes Land, wird dort doch emsig gearbeitet, die Strassen und Pisten instandgehalten, die Felder bestellt. In Togo sind diese Abläufe stark reduziert. Da viele Teile des Landes auf Hochebenen liegen, es daher ziemlich feucht und grün ist, könnte man erwarten, dass hier viel mehr angebaut werden könnte. Die Hauptstrasse von der Grenze weg ist in einem katastrophalem Zustand, es waren viele umgekippte LKWs bzw. solche mit Rahmenbrüchen zu sehen.

Tiebele


Tiebele


unser Toyota LandCruiser HJ60

Von Kante aus zog es uns ins Tambermaland, bekannt durch seine einstöckigen Wohnburgen. So schön diese sind, so anstrengend gestaltet sich die Besichtigung für Touristen. Obwohl man für die Besichtigung Gebühren zahlen und noch einen (zusätzlich zu bezahlenden) Führer mitnehmen muss, wird man weiters für jedes Foto, jede Besichtigung eines Hauses usw. abkassiert.

Im Tambermaland

Vor Sokode platzte uns eine Bremsleitung, die (afrikanische) Reparatur sieht so aus, dass die Leitung abgezwickt wird, die Enden umgebogen und verschlagen, Bremsflüssigkeit eingefüllt, fertig. Dass nur noch 2 Räder bremsen ist ja schon ein Glück. Was dort herumfährt müssten sich die Gutmenschen, die sich über den Gebrauchtwagenexport nach Afrika aufregen, einmal geben. Sind doch die Fahrzeuge, vor allem durch die ressourcenverschwendenden Abwrackprämien, überzogene TÜV-Prüfungen und Abgasnorm-Vorgaben des EU-Vereins usw., in einem vergleichs- weise Superzustand. Kompliziertere Reparaturen oder Servicearbeiten sind in diesem Land sowieso nicht machbar.

Über die RN15 (RN heißt Route Nationale und 15 wahrscheinlich deswegen, weil die Straße offensichtlich nur alle 15 Jahre instandgesetzt wird) gelangten wir nach Badou.
Diese Gegend ist das Hauptanbaugebiet von Togo - hauptsächlich für Kaffee und Kakao.

Badou

Südlich von Badou befinden sich die Wasserfälle von Akloa, die wir besuchen wollten. Aber - auch hier braucht es einen Führer vom Hotel zum Dorf, Bezahlung der Kommunalgebühren zur Besichtigung der Wasserfälle, einen Führer für den Führer, dann noch einen, der auf das geparkte Auto aufpasst, dann noch einen Aufpasser für den Aufpasser ……….. also richtig anstrengend.

Cascades Akloa

Sehr schön war die Fahrt übers Danyi-Plateau nach Kpalime. Als Togo deutsche Kolonie war, hatten die Deutschen in dieser Gegend aufgrund des angenehmen Klimas und wegen der Höhenlage ihre Besitzungen

Danyi-Plateau

Für den Besuch der Region bedarf es einer Genehmigung des Prefekten von Kpalime. Dass extra noch 2 Kopien benötigt werden, erfährt man, wenn man dann dort ist. Dann geht es wieder los: Führer zum Mt Klouto, Führer zum Führer des Chateau Viale, eine Ruine eines in den 40erJahren als Regierungssitz erbauten Schlösschens, jedenfalls hatte uns die Anmache letztendlich den Besuch der Gegend total verleidet, und, auch aufgrund des diesigen Wetters, verzichteten wir auf eine weitere Besichtigung der Gegend.

Chateau Viale

Dann gelangten wir nach Lome, ein klimatologischer Schock, wenn man von der Höhenlage der Region Klouto ans Meer gelangt. Der ehemals sehr schöne Markt ist auch eine Enttäuschung, so blieben wir nicht länger als nötig.

Lome

Auch der Ausflug nach Togoville verlief ähnlich, dieses ständige "Auf den Pelz rücken" und das  versuchte Abkassieren geht einem ernsthaft auf den Nerv.

Togoville

Der Grenzübertritt nach Benin verlief auch nicht reibungslos, der Immigrationsbeamte des Benin erklärte uns, dass das Visum nicht gültig wäre. Wir protestierten energisch, der hinzugezogene Vorgesetzte bestätigte dann die Gültigkeit des Visums. Wenigstens sieht man im Benin wieder mehr arbeitende Leute, auch das Abgezocken ist weniger ausgeprägt.

Route des Pecheurs, Cotonou


Route des Pecheurs, Benin

Route des Pecheurs, Benin

Route des Pecheurs, Benin

Ouidah Plage, Unesco-Denkmal Sklaverei

Ouidah Plage, Unesco-Denkmal Sklaverei

Gute Luft in Cotonou

Cotonou ist eine afrikanische Großstadt wie andere auch, nicht besonders aufregend, daher zogen wir weiter nach Ganvie, dem Venedig Afrikas. Na ja, das Dorf steht in der Lagune, aber damit sind die Ähnlichkeiten auch schon erschöpft. Wir sind - wie auf der ganzen Rundreise - die einzigen Touris. Und auch hier versteht man es, diese anständig zu rupfen. Dazu kommt noch das ablehnende Verhalten der Leute dazu, da sollten sich die Verantwortlichen auch einmal bei der Nase nehmen.

Ganvie


Ganvie

 Yamspflanzung

Von  Natitingou  aus besuchten wir noch das Tataland, das Pendant zum  Tambermaland in Togo  und die Wasserfälle von Tannougou. Und auch hier eine Prozession von 2 Touristen mit 20 einheimischen Führern.

Im Tataland


Tataland

Cascades Tannougou

Danach gelangten wir zum Pendjari-Nationalpark an der Grenze zu Burkina Faso. Auch hier sieht man, dass es touristische Infrastruktur gibt bzw. gegeben hat, aber es verfällt so ziemlich alles an Einrichtungen. Im Park sahen wir Flusspferde, verschiedene Antilopen, eine Löwin, Affen und  verschiedene Vögel.

Pendjari-NP

Eigentlich wollten wir durch den Park über Arly nach Burkina fahren, aber die Brücke über den Pendjari ist vor Jahren eingestürzt und wird nicht mehr instandgesetzt. So nahmen wir den Grenzübergang bei Porga, um "heim" nach Burkina zu kommen.

... auf dem Weg nach Ouagadougou und Kongoussi


Ouagadougou

Ouagadougou

das neue Denkmal am 'Hauptplatz' von Kongoussi

'Hendlexpress'

Nach ein paar Tagen Ausruhen und mentalem Verarbeiten der Erlebnisse in Ouagadougou startete unser Flieger am 21.12. mit 2 Stunden Verspätung und den damit verbundenen Anschlussflug- versäumnissen ……. Aber das ist eine andere Geschichte.


Text und Bilder : Hofer Walter, Prager Christian